MAROKKO REISE 1 - MARRAKESCH

 

"Eigentlich wollten wir ja nach Mexiko." Reisen, die so beginnen, können nur gut werden. :-) Weil sie die Sinne schärfen für Flexibilität, Offenheit, Schönheit und Weitsinn. Auch "eigentlich" war für die Mexiko-Reise im Januar 2024 schon einiges geplant, hätte es da nicht unstimmige Aussagen hinsichtlich der Gültigkeitsdauer von Reisepässen gegeben, die wenige Tage vor Abflug die komplette Reise veränderten. Vielleicht war es am Ende aber auch gut so - vermutlich sogar. Ich, Thomas (Reportage- und Hochzeitsfotograf), schlug Julia spontan einen anderen Ort mit M vor. Marokko fiel mir als erstes ein.

 

Warum nicht? An Spontanität mangelt es uns nicht. :-) Einige Nächte später waren wir auf dem Weg nach Marrakesch, mit einem kleinen Umweg über Madrid und Casablanca. Wir überquerten die Pyrenäen und Gibraltar und landeten schließlich bei warmen knapp 20 Grad am Flughafen Marrakesch-Menara. Bislang hatten wir ausschließlich die erste Unterkunft, ein beeindruckendes Riad mitten in der Medina (Altstadt) gebucht, dessen Fahrer uns abholte. Übrigens der erste Kontakt mit dem Thema "Entschleunigung". Gut gelaunt begrüßte er uns, gleichwohl er bereits fast sechs Stunden unsere Ankunft erwartete (Stichwort: Flugverspätung). 

Das Riad hat eine wunderschöne Dachterrasse, von der aus die ganze Altstadt zu sehen ist. Wenn man nicht mitten in der Stadt übernachtet, kann man übrigens ins Fotografiemuseum gehen, das eine ebenso schöne Dachterrasse haben soll.

 

Die Wüste ist in Marrakesch trotz 10-stündiger Autofahrtentfernung allgegenwärtig. Der Himmel bei Sonnenauf- und -untergang strahlt in Pfirsich- und Magentafarben, weil der Sahara-Sand das Licht streut. Von der Dachterrasse aus hören wir das Treiben in den engen Gassen der Medina erwachen, während die Möwen darauf warten, dass wir unser süßes Frühstück beenden und sie sich lautstark um die Reste streiten.

 

Die Souks, wie die 1.001-Geschäfte genannt werden, öffnen die Tore. Hinter ihnen verbergen sich Schätze aller Arten: Gewürze, Lampen, Lederwaren, Gebäcke, handgebundene Bücher, Drogerieartikel. All unsere Sinne werden geschärft. Jeder Händler, es sind vor allem Männer, die die Geschäfte betreiben, ist auf eine Warenart spezialisiert. Der Lederwarenverkäufer verkauft Lederwaren, der Schuhverkäufer Schuhe, der Fahrradladen Fahrradersatzteile. Supermärkte in unserem Verständnis existieren wenn überhaupt nur außerhalb der Medina.

Es sind Esel, Maultiere und Pferde, die die wertvollen Waren transportieren. Autos sind dort ohnehin mit wenigen Ausnahmen (touristische Zwecke) verboten.

Die Wege? Ein Labyrinth. Die Geräusche? Ein Potpourri aus lautem Handel, Möwen, Gebeten der Moscheen, Straßenmusik.

 

Mit dem Taxi lassen wir uns zum Jardin Majorelle fahren. Ein künstlich angelegter botanischer Garten in Blau- und Gelbtönen. Eine Erinnerung an Yves Saint Laurent. Über das ordentlich geharkte Rindenmulch spaziert eine Amsel. Ein schöner Moment zwischen Menschenschlangen, Insta-Motiven und ordentlich gepflanzten Kakteen und Denkmälern. Trotz seiner Übertriebenheit werden wir später feststellen, dass es aufgrund der drastischen Auswirkungen des Klimawandels wenig solcher grünen Orte in Marokko gibt...

 

Welche Farbe hat der Himmel bei euch?

 

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Uns ist es wichtig ein authentisches Bild unserer Reise zu zeichnen - für uns ist nichts langweiliger als die perfekte Geschichte in einheitlichen Bildern zu erzählen. Deswegen nehmen wir euch mit in unsere verschiedenen Bildergalerien von Handybild bis Fuji-Abzügen. 

 


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